Philip Lanio aus Bad Ems

Wettbewerbs-Auszeichnungen

1. Platz im Genre-Wettbewerb 2021 - Apokalypse
Urteil der Jury

Hunger, Tod und Krieg treffen sich. Pest fehlt noch. Doch der lässt auf sich warten, schließlich hat er gerade eine Pandemie zu bewältigen. Endlich trifft Pest ein, doch er hat noch jemanden mitgebracht: die Dummheit. Ein wichtiger neuer Partner. Und zusammen werden sie es nach vielen Anläufen ganz sicher schaffen, die Menschheit auszurotten.
Philip Lanio hat einen aktuellen Text geschrieben, der unter die Haut geht. Er ist zynisch und witzig zugleich. Er lässt die Leser/innen erkennen, wie Machtspielchen auf der Welt vor sich gehen und was es dazu braucht, alles Leben auf der Erde zu zerstören. Was für ein schrecklich realistischer Text, klug durchdacht, mit Dialogen, die die Leser/innen erheitert und erschrocken zugleich zurücklässt. Ein Text, der zeigt, dass das nahe Ende unwillkürlich droht, wenn wir Pest, Tod, Hunger, Krieg und vor allem die Dummheit nicht aus der Welt schaffen.

Apokalypse:

Ungeduldig trommelte Hunger mit seinen dürren Fingern auf der Tischplatte. Ein Augenpaar und ein paar Augenhöhlen beobachteten ihn dabei argwöhnisch wie ein Experiment im Chemieunterricht, das gewaltig schiefzulaufen drohte.
„Wollen wir nicht einfach... Kurzgeschichte lesen

3. Platz im Schreibdebüt-Wettbewerb 2021 - Nachtschicht
Urteil der Jury

Nachtschicht gehört ins Feld der Spannungsliteratur und könnte als humoristischer Minithriller bezeichnet werden.
Der Ton ist sarkastisch und impliziert von Anfang an, dass auf jeden Fall alles schiefgehen wird, was schiefgehen kann: Joes neuer Nachtjob an einer wenig frequentierten Tankstelle entpuppt sich als leider gar nicht so ruhig wie erhofft. Eigentlich wollte er die Zeit nutzen, um fürs Studium zu lernen, doch die Tankstelle zieht gerade in der Nacht lauter schräge Typen an. Und dann treibt auch noch ein Serienmörder in der Gegend sein Unwesen, und dessen Beuteschema passt genau auf eine schöne, junge Kundin, die eines Nachts die Tankstelle betritt. Als Joe auf dem Rücksitz ihres Wagens eine Bewegung bemerkt, wird er zum Helden.
Die Wendung am Ende ist nicht unbedingt überraschend, dennoch aber befriedigend. Philip Lanio zeigt hier, dass Spannung auch daraus entstehen kann, dass man schon ahnt, wie es ausgehen muss. Das Interessante ist in diesem Fall weniger das Was und mehr das Wie. Und am Ende ist man zufrieden, dass man recht behalten hat.

Nachtschicht:

Sobald es dunkel wurde in Joes kleiner Vorstadt, krochen die seltsamsten Kreaturen der göttlichen Schöpfung aus ihren Höhlen und kannten scheinbar nur ein Ziel: seine Ruhe zu stören.
Er hatte sich den Job so einfach vorgestellt. Von den drei Autos,... Kurzgeschichte lesen

Foto Philip Lanio

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