Dagmar Kramp aus Hofheim

Wettbewerbs-Auszeichnungen

1. Platz im Schreibdebüt-Wettbewerb 2019 - Quid pro quo
Urteil der Jury

Will Ruth ein neues Leben beginnen, um sich der Verantwortung für den pflegebedürftigen Horst geschickt zu entziehen? Ist Dr. Horst Hegele ein hilfloses, gequältes Opfer seiner bösartigen Ehefrau? Zunächst sieht alles danach aus.

Der Leser wird den Wendepunkt der Geschichte, den die Autorin geschickt setzt, nicht so schnell vergessen. Bilder, die Ruth in der Wohnung zurückgelassen hat, dokumentieren die tiefen Wunden, die ihr während der Ehe zugefügt wurden.

In gekonnter Erzählweise gelingt es Dagmar Kramp, das Klischeebild einer Ehe, die in schlechten wie in guten Zeiten von selbstloser Liebe getragen wird, zu zerbrechen. Die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen. Die „Gegenleistung“, die Ruth erbringt, lässt den Leser einen tiefen Blick in den Abgrund gesellschaftlicher, häuslicher Gewalt werfen.

Als Ruth am Ende „leise die Haustür hinter sich“ schließt und in ihr wohlverdientes neues Leben aufbricht, lässt dies den Leser erleichtert aufatmen.

Quid pro quo:

„Auf dem Kopfsteinpflaster haben Sie es ja immer besonders schwer mit dem Rollstuhl, Frau Hegele!“ Wie jeden Samstag begrüßte die Marktfrau Ruth mit diesen Worten. Und wie immer erwiderte Ruth fröhlich: „Ach, das hält fit!“ Sie legte dem Mann im... Kurzgeschichte lesen

Foto Kramp Dagmar Schreibdebuet-Wettbewerb

Weitere Autor/innen

Jetzt anmelden