Susanne Strittmatter aus Spiesen-Elversberg

Wettbewerbs-Auszeichnungen

3. Platz im Genre-Wettbewerb 2023 - Beförderungsmord
Urteil der Jury

Was macht ein Polizist in einer für Karriere und Beförderung viel zu friedlichen Gegend? Wenn zudem ein arroganter Kollege ihm ständig seine Erfolge bei der Mordkommission vorhält?
Thomas hat den Frieden und die Sticheleien satt. Er will einen Mord inszenieren, um ihn dann ruhmreich aufzuklären. Zum unfreiwilligen Komplizen hat er seinen gutmütigen Kollegen Rüdiger auserkoren.
Susanne Strittmatter zieht sowohl Rüdiger als auch uns Lesende unaufhaltsam in ein Mordkomplott, bei wir uns schließlich bereitwillig an der Planung beteiligen, damit die Sache auch klappt und wirklich wasserdicht ist. Es ist ein bisschen so, als wäre man mit den beiden Polizisten beim Stammtisch der örtlichen Schreibgruppe, die gerade gemeinsam einen Krimi plottet. 
Mit Humor, einem feinen Gespür für Charakterisierung und Dialoge führt Susanne Strittmatter uns aufs Glatteis. Thomas und Rüdiger werden ihren Plan nicht umsetzen und das Leben aller potenziell an diesem Beförderungsmord beteiligten Figuren geht überaus normal und friedlich weiter. 
 

Beförderungsmord:

„Wir brauchen einen Mord.“ 
Thomas nippt an seinem Bier und sieht über den Glasrand seinem Freund und Kollegen beim Sich-vor-Schreck-Verschlucken zu.
„Was?“ Rüdiger hustet sein Bier quer über den Tisch.
„Einen Mord.“ Thomas lehnt sich nach vorn und... Kurzgeschichte lesen

1. Platz im Schreibdebüt-Wettbewerb 2022 - As time goes by
Urteil der Jury

Mit As times goes by entführt uns Susanne Strittmatter in die Erinnerungswelt eines alten Mannes. Mit detailreichen Beschreibungen sehen wir aber zunächst einen Mann, der als guter Ehemann, fürsorglicher Familienvater und beruflich erfolgsverwöhnt mitten im Leben steht. Die im Hintergrund laufende Musik gibt einen ersten Hinweis darauf, dass wir uns in den Sechzigerjahren befinden. 

Susanne Strittmatter gelingt es virtuos durch eine zurückhaltende, beinahe knappe Sprache, das Selbstverständnis des Mannes, der nur „Er“ genannt wird, als dominantes Familienoberhaupt, wie es in den Fünfzigern noch üblich war, zu zeichnen. Gleichzeitig wird durch die Gegenwartsform die scheinbare Aktualität des Geschehens betont. Die Szene kippt in dem Moment, als sich die Tür öffnet und die Figur in das Hier und Jetzt der Seniorenresidenz zurückholt. Zurück bleibt ein alter Mann, der sich längst von der Welt verabschiedet hat und nichts lieber möchte, als in die schützende Welt seiner Erinnerungen zurückzukehren, was auch etwas Tröstliches hat.
 

As time goes by:

Er schaut in den Spiegel und richtet seine dunklen, dichten Haare. Sie fallen nicht immer so, wie er es will. Und für eine Tolle reicht es leider noch nicht. Im Hintergrund schmalzt der King. It`s now or never. Ihr Hochzeitslied.

Er probt seine... Kurzgeschichte lesen

2. Platz im Genre-Wettbewerb 2022 - Rosen
Urteil der Jury

Krüger, Polizist in einem kleinen Dorf, bekommt Besuch – von Kindern. Sie vermissen Elise. Elise, die immer nett zu ihnen ist, die sie morgen wieder treffen wollte. Aber sie kommt nicht. Krüger winkt ab, in diesem „Kaff“ passiert doch nichts. Doch die Kinder lassen sich nicht abwimmeln: „Dann ermitteln wir halt allein“, sagen sie. Aber das ist ihr Verhängnis. Wie auf den vielen toten Frauen, die Krüger bereits verlassen wollten, wird auch auf ihnen bald eine besondere Rose wachsen.
Makaber, grausam und ungeheuer treffend in der klaren Sprache hat Susanne Strittmatter einen spannenden Text geschrieben, der die Leser/innen bis zum letzten Satz in Atem hält. Zudem hat sie mit Krüger eine skurrile Hauptfigur geschaffen, die jedem, der in einem kleinen Ort wohnt, ungeheuer bekannt vorkommt. 

Rosen:

Prolog
Es gibt Orte, an denen einfach nichts passiert. Orte, an denen es so langweilig ist, dass sich nicht einmal der kleinste Kleinkünstler dorthin verirrt. Orte, an denen Autoritäten noch etwas gelten, weil es ja sonst kaum etwas gibt, das was... Kurzgeschichte lesen

Foto-Susanne-Strittmatter-Autorin

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