Anja Nyfeld aus Lamstedt

Wettbewerbs-Auszeichnungen

4. Platz im Genre-Wettbewerb 2025 - Vom Küssen und Aufwachen
Urteil der Jury

Der innere Wandel der Hauptfigur in Anja Nyfelds Vom Küssen und Aufwachen steckt bereits im Titel der Geschichte. Dabei handelt es sich jedoch eher nicht um eine Dornröschen-Geschichte.
Nele ist auf dem Weg zu ihrem Geliebten, Max, ihrem wahnsinnig charismatischen Chef. Sie ist entschlossen, sich diesmal nicht von ihm umgarnen zu lassen, obwohl ihr das fast unmöglich erscheint. 
Zumindest so lange, bis er ihr erzählt, er hätte teure VIP-Konzerttickets für sie beide gekauft – und sie aber längst weiß, dass er mit seiner Frau zu diesem Konzert gehen wird. In diesem Moment wacht Nele auf, sieht Max zum ersten Mal klar, und das ganz schillernde Lügengebäude fällt in sich zusammen. Sie trifft eine erwachsene Entscheidung, wahrt ihre Würde und geht.
Anja Nyfeld schreibt konsequent szenisch, sprachlich souverän, temporeich und auf den Punkt, mit glasklaren Dialogen und einem Sarkasmus, der den charmanten Max mit den kastanienbraunen Locken in seine Schranken weist. 
Vielleicht ist Vom Küssen und Aufwachen doch eine Dornröschengeschichte, in der die Prinzessin den falschen Prinzen wegstoßen muss, um zu ihrer eigenen Kraft zu erwachen. 
 

Vom Küssen und Aufwachen:

Im obersten Stock ging ich den schmalen Gang entlang wie so oft zuvor. Hinter der Tür am Ende hörte ich Max Klavier spielen. Eine lässige, jazzige Nummer. So ähnlich wie die, die mich angelockt hatte, als ich ihm zum ersten Mal hier oben begegnet war.... Kurzgeschichte lesen

Foto Anja Nyfeld

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