Damaris Leska-Zapf aus Mühlhausen

Wettbewerbs-Auszeichnungen

3. Platz im Genre-Wettbewerb 2024 - Vergiss mein nicht
Urteil der Jury

Vergiss mein nicht weist sich schnell als Humoreske aus, die beson-ders durch starke Figurenzeichnung hervorsticht. Allein die Namen hat Damaris Leska-Zapf sicher nicht zufällig gewählt. Marga Morati, die mit Elan durch die Geschichte fegende und zu Monologen neigenden Kommissarin erinnert an den Verbrecher Dr. Moriarty aus den Sherlock-Holmes-Romanen. Alliterationen – wie auch bei Assistent Rüdiger Rathke – gemahnen zudem an Superhelden wie Clark Kent oder Peter Parker. Nur dass Rathke im Gegensatz zu dieser Art Helden eher langsam und pedantisch wirkt und seine Hanuta-Pause braucht. Auch die verblassende Schauspielerin Gloria von Tunberg und ihr Komplize Alf, erfolgloser Drehbuchautor, braungebrannt mit Goldkettchen, sind pointiert und mit Witz gezeichnet.
In humorvollen Geschichten dürfen Figuren überzeichnet sein. Und es ist schön, wenn sie zudem – wie hier – auch etwas Menschlich-Sympathisches haben. Rathke, der sich von der rasanten Morati ei-gentlich pausenlos überfordert fühlt, bewundert sie dennoch aufrichtig für ihr Gespür und ihre Intelligenz. Und dafür wiederum mag man ihn. Mit Vergiss mein nicht ist Damaris Leska-Zapf ein amüsantes Figuren-Ensemble gelungen.  

 

Vergiss mein nicht:

Marga Morati betrat schwungvoll das Büro – heute ganz in blau, sogar das Nasenfahrrad farblich passend, eine Parfumwolke Chanel No. 5 hinter sich herziehend. Sie erfasste mit einem Blick die Situation und heftete ihren Habichtblick auf Rüdiger Rathke,... Kurzgeschichte lesen

Damaris Leska-Zapf

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