Susanne Friedrich aus Berlin

Wettbewerbs-Auszeichnungen

2. Platz im Schreibdebüt-Wettbewerb 2021 - Der entschwundene Vater
Urteil der Jury

Vom Tod des Vaters und von der damit verbundenen Erinnerung an eine Zeit, die von Gleichgültigkeit und Lieblosigkeit geprägt ist, handelt Susanne Friedrichs Kurzgeschichte.
Heike steht am Grab ihres Vaters und in ihrem Kopf erwachen die Erinnerungen. Sie durchlebt noch einmal Szenen ihres Lebens, die unmittelbar mit dem Vater und mit Gefühlen von Einsamkeit und Schmerz verbunden sind. Während der Vater von jeher der Meinung war, dass er sich der Tochter gegenüber „immer moralisch, emotional und materiell einwandfrei“ verhalten habe, muss sich Heike am Ende in hohem Bogen in sein Grab erbrechen, um von den negativen Gefühlen, die er in ihr zurück gelassen hat, endlich frei zu werden.
Die gelungene szenische Erzählweise der Autorin und die Cuts, die sie hinter die Erinnerungen, die wie ein Film im Inneren der Protagonistin ablaufen, setzt, passen 1:1 zum Inhalt.

Der entschwundene Vater:

Hinter sich hört Heike flüsternde, dann lauter werdende Stimmen der anderen Beerdigungsteilnehmerinnen: „Jahrelang keinen Kontakt und nun nicht Abschied nehmen können.“ „Hallo, wir wollen auch.“ „Wer ist die Frau am Grab?“ Sie fühlt sich tief... Kurzgeschichte lesen

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