Nadine Steiner aus Esslingen

Wettbewerbs-Auszeichnungen

1. Platz im Schreibdebüt-Wettbewerb 2020 - Damals
Urteil der Jury

Von der Macht der Worte, mit deren Hilfe es gelingt, einen Anfang zu bilden, der die Ich-Erzählerin vom Ende wegholt, handelt die, in literarisch ausgereiftem Stil und differenzierter Sprache geschriebene Kurzgeschichte „Damals“ der Autorin Nadin Steiner.
Aus unmittelbarer Erzählperspektive wird der Selbstfindungsprozesses der Ich-Erzählerin, der es am Ende gelingt, ihrem Leben mithilfe von Worten eine neue Richtung zu geben und „sich selbst eine Hand zu reichen“ eindringlich beschrieben. „Denn du kannst dir nicht unbegrenzt Schaden zufügen und hoffen, unbeschadet davon zu kommen.“
Die authentische, lebendige Sprache des Kindes wird vom Leben, von den Menschen, der Familie, der Schule und von vorgeschriebenen Verhaltensweisen erdrückt und zum Schweigen gebracht. Doch verliert die Hauptfigur ihr Ziel, zurück zu kehren in die Zeit, in der sie ein Kind war und das Leben geliebt hat, von Anfang bis Ende nicht aus den Augen und findet schließlich einen neuen Weg.
Die Erkenntnis, dass Menschen, die in ihrem Leben eine Zeit, in der es Freude und Hoffnung gab, erlebt haben, niemals aufhören werden, um ein erfülltes Leben zu kämpfen, und sich dieser Kampf lohnt, lässt die Leser am Ende mit einem optimistischen Gefühl zurück.

Damals:

Es gab bestimmt eine Zeit, in der ich das Leben geliebt habe.

Damals als Kind. Als meine Welt noch nicht so groß war und ich zu klein, um zu verstehen, dass das Leben aus mehr bestand, als das, was ich bereits kennengelernt hatte. Rückblickend war es... Kurzgeschichte lesen

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